Mineral-Thermal-Sole
Die Sole als zumeist in Wasser gelöste Form von Salz wird schon seit Jahrtausenden als Heilmittel verwendet. Der menschliche Körper braucht Salze um beispielsweise seinen Wasser- und Nährstoffhaushalt zu steuern oder seinen Blutdruck zu regulieren.
Damit Salzwasser zu Sole wird, müssen mindestens 15g Salz in einem Liter Wasser vorzugsweise einer Heilquelle gelöst sein. Das Wasser kann dabei kalt oder warm sein. Beträgt die Temperatur des Mineralwassers beim Austritt aus der Quelle mindestens 20 °C, kann es als Thermalwasser bezeichnet werden. Dieses Wasser ist zumeist seit Jahrtausenden dem natürlichen Wasserkreislauf entzogen, ehe es als Thermalquelle erschlossen wird. Das Mineral-Thermalwasser ist mit wertvollen und besonderen Mineral und Spurenelementen (wie Jod, Sulfur, Radon oder eben Sole) angereichert, die über die Versickerung durch verschiedene Gesteinsarten gelöst in Wasser eingetragen wurden, weshalb auch jede erschlossene Quelle einzigartig ist (dies oft auch durch staatliche Anerkennung bestätigt wird) und unterschiedliche Konzentrationen von Sole und Mineralien enthält.
In den Heilbädern und Kurorten in Nordrhein-Westfalen finden Sie nicht nur eine Vielzahl verschiedener Sole-, Mineral- und Thermalquellen, sondern auch eine Menge aufwändig errichteter und beeindruckender Gradierwerke, in denen tägliche mehrere 100000 Liter Sole durch Verrieselung über Schwarzdornwänden zerstäubt und so die wertvollen Aerosole in der Luft freigesetzt werden, die in der näheren Umgebung ein “Atmen wie am Meer” ermöglichen.
Bäder
Quell-Bäder dienen in Wannenbädern oder Bewegungsbecken der zunächst äußerlichen Anwendung von Sole. Neben der angenehmen Wirkung des eigenen Auftriebs werden dabei jedoch auch mineralische Bestandteile der Sole über die Haut und die Schleimhäute aufgenommen und wieder abgegeben. Hierdurch kommt es zu einer Entspannung des vegetativen Nervensystems. Sole-Bäder regen den Stoffwechsel und die Entschlackung an und stärken das Herz-/Kreislaufsystem. Die Gefäße können sich besser ausdehnen und zusammenziehen und dadurch regulieren. Positive Folge ist, dass die Infektanfälligkeit verringert wird und die Immun- und Abwehrkräfte gestärkt werden. Sole-Wannenbäder werden daher oft zur Behandlung von rheumatischen Erkrankungen, vegetativen Störungen und konstitutionellen Beeinträchtigungen eingesetzt.
Inhalation
Sole hilft „durch Vernebelung“ bei akuten Atemwegserkrankungen wie Bronchitis, Asthma oder Nebenhöhlenentzündungen. Die Soleinhalation lässt die Schleimhäute abschwellen, wirkt entzündungshemmend und lässt die Betroffenen befreiter atmen. Über die Wirkung der Aerosole in den Lungen können Sekrete besser abgehustet werden. Bei regelmäßigen Anwendungen führt das zu erheblicher Verbesserung einer der genannten Erkrankung. Die Sole dient auch zur Vorbeugung von Atemwegs- oder Erkältungskrankheiten. Durch sie wird die Durchblutung angeregt und die Lunge von Bakterien und Allergenen gereinigt. Gerade für Allergiker ist dies eine absolute Wohltat.
Trinkkur
Die Sole kann vermischt – oft durchaus wohlschmeckend – zum Trinken ausgegeben werden. Üblicherweise erfolgt die Ausgabe in Kureinrichtungen. Durch die Sole-Trinkkur wird der Elektrolythaushalt des Körpers aufgefüllt. Das trägt zur Stärkung des Herz- Kreislaufsystems und der körpereigenen Abwehrkräfte bei. Zudem wird der Magen-Darm-Trakt zur Tätigkeit angeregt. Die so eintretende, entschlackende Wirkung der Sole kann die Wiederherstellung des Säure-Basen-Gleichgewichts unterstützen.